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Wir bringen Bewegung – heute um 18:30 Uhr im Stadtpark

Meine Sommerpause ist vorbei.
Eigentlich war es keine Sommerpause, denn ich war knöcheltief mit meiner Familie, der „blauen Mitfahrerbank“, mehr als beschäftigt,

Was ich mich freue, wieder in Bewegung zu sein.
Ich habe Sehnsucht danach von Gastgebern auf Händen getragen tolle Dinge zu erleben.
Da liegt nahe, dass ich der Einladung unserer SG Dietzenbach folge.

Wie oft ich an diesem Gebäude an der großen Kreuzung schon vorbeigelaufen bin.
Wie oft sah ich wie ein Voyeur durch die Scheiben tanzende Menschen in Umarmung elegant und anmutig übers Parkett gleiten.
Wie oft stand ich schon an der Ampel und schaute den Boulespielern zu, die mir das Gefühl gaben mitten in Frankreich zu sein.
Es fehlte nur noch das Franzosenkäppie, die Gitanes mit zusammengekniffenen Auge im Mundwinkel und gut gekühltem Rosè in der Hand.

Heute ist es soweit.
Ich folge der Einladung der Sportgemeinschaft Dietzenbach 1945 e.V.

Auf Händen wurde ich traditionell von dem sportlichen Christian Löffler zum Haus getragen. Gemeinsam mit dem stellvertretenden Vorstand Georg Filla wurde vor dem Eingang der heiligen Hallen des Traditionsvereins gestellt.
Tradition hat dieser Verein fürwahr.
Nach dem Krieg wurde ein Verein geschaffen, der eine Vielzahl von Sportarten, aber was noch wichtiger ist, Menschen in vielerlei Hinsicht bewegt haben.
„In meinem Leben habe ich viele Vereine kennengelernt,“ begann ich das Gespräch.
„Lassen Sie uns gemeinsam eine Geschichte gestalten, damit ich den Dietzenbachern das Herz für unsere SG weit öffnen kann.“
„Was macht Sie aus?“ 

Ein wenig irritiert schaute mich der junge Herr Löffler an.
Wir näherten uns im Gespräch den Inhalten und Tiefe, die diesen Verein ausmacht.
Jedoch der kreative Einschuss traf mich wie ein Blitz, als Herr Löffler wie nebenbei und zu selbstverständlich sagte:
„Leistung und Wettkampf stehen für uns im Hintergrund.“
Das soziale Miteinander und Füreinander für Mama, Papa schlicht der ganzen Familie ist für uns das oberste Ziel.“
„Darauf versuchen wir alles abzustimmen.“

Ich schaute ihn an und hatte fast Pipi in den Augen.
Es gibt so viele wunderbare Menschen in Dietzenbach, die sich zwei Beine ausreißen, um andere glücklich zu machen und ich schaue in die Augen von zwei davon.
(Links im Bild Herr Filla. Rechts im Bild Herr Löffler)


Herr Filla zwinkert mit den Augen und sagte:

Sie sollten mal zum Tanzen kommen.
„Wir sind eine tolle Truppe.“
„Jedes Mal gehe ich nach dem Training mit einem glücklichen Lächeln nach Hause.“
„Ich habe zwei Stunden Sport gemacht und wirklich Spaß gehabt.“
„Außerdem meine Liebe, ist es nie verkehrt auch auf dem Tanzboden der offiziellen Anlässe eine gute Figur zu machen.“

Ich winkte ab.
„Wem sagen Sie das.“
„Ich war am Wochenende bei einer tollen Hochzeit und habe „Rücken“ vorgeschoben, um mich nicht auf der Tanzfläche göttlich zu blamieren.“
Die Standards sind halt schon viele Monde her….

Ich griff das Thema der Familien wieder auf und lenkte ein wenig von meinem tänzerischen Unvermögen ab.
„Berührt hat mich Ihre Aussage Miteinender und Füreinander.“
„Ein Verein der nicht Leistung und Wettkampf, sondern den Mensch in den Vordergrund stellt, ist erfrischend.“
„Ich habe bislang die Vereine nur in Verbindung mit dem Siegertreppchen und Aufstieg erlebt.“

„Wie zeigt sich Miteinander und Füreinander bei der SG genau,“ wollte ich wissen
„Ich habe sofort das Bild des Kuchenbackens, Salatemachens und Thekendienstes vor meinem inneren Auge.“

Herr Löffler lachte schallend. „Selbstverständlich gehört auch dieses Kopfkino dazu.“
„Was wir bei der SG konstant weiterentwickeln, ist der Bedarf und die Bedürfnisse der Menschen und nicht der MITGLIEDER per se.“

„Natürlich leben wir durch die Anzahl der Mitglieder, jedoch ist dies eher die logische Konsequenz, wenn wir den Bedarf gedeckt und die Menschen überzeugt haben.“
Bei uns können Sie so lange sie wollen ohne Mitgliedschaft unser Spektrum nutzen.

„Letztes Jahr haben wir z.B. eine Umfrage getätigt, um den Bedarf konkret bewerten zu können.“
„Wir waren verwundert, dass die Bedürfnisse in ganz profanen Bereichen und nicht in Trendsportarten angesiedelt sind.“

„Es ist wichtig, dass die Familie gemeinsam deren sportlichen Aktivitäten nachkommen können, ohne bspw. Spross 1 um 14 Uhr zum Verein nach A zu kutschieren, Spross 2 um 14:30 nach B, selbst keinen Sport, weil Spross A alsbald wieder abgeholt werden muss.“
„Bei der Umfrage hat sich deutlich ergeben, dass neben dem organisatorischen Aufwand auch EIN Verein gewünscht wird, der allen alles bietet und nicht 5 Mitgliedsbeiträge und die Reise nach Jerusalem.“

„Einer bleibt immer auf der Strecke.“ „Das sehen wir anders und arbeiten konstant an der Optimierung.“
„Wenn die Kinder im Bett sind müssen sich meist die Familien entscheiden, wer bei den Kindern bleibt, damit einer zum Sport gehen kann.“
„Wir versuchen unsere Familienangebote so zu legen, dass alle zeitgleich im Verein betreut werden können und danach das Vereinsleben mit allen Sportlern stattfindet.“
„Auch das ist uns ein erstrebenswertes Ziel im Miteinander und Füreinander. “
„Wir möchten alle Bereiche miteinander verbinden.“
„Wir Fussballer, oder wir Yoga,Tanzen, Handball was auch immer, entwickeln wir immer mehr ins WIR bewegen uns in unserem Verein SG.“
„Der soziale Austausch ist uns wichtig.“ „Wir feilen an einem neuen Leitbild, um das näher zu bringen.“
„So arbeiten wir gerade an einem Konzept, die Betreuung in der Familienarbeit weiter auszubauen, damit ein Familiensport entstehen kann, ungeachtet der sportlichen Inhalte.“

„Ich mache das an einem Beispiel fest.“
„Familie Dutiné ist der Klassiker.“
„Vor vielen Jahren kam Frau Dutiné mit den beiden Töchtern zum Kinderturnen.“
„Heute ist Frau Dutinè Trainerin und Abteilungsleiterin Turnen und Mitglied des Hauptvorstands.“
„Herr Dutinè ist Trainer der Kinderleichtathletik.“
„Beide Töchter sind Co-Trainerinnen.“ „Die ältere der Beiden erarbeitet sich gerade den Trainerschein.“

„Das geht wahrlich über das übliche Backe-Backe-Kuchen und Thekendienst hinaus.“
„Davon kannst du ausgehen,“ lächelt mich Herr Löffler mit Stolz an.
„Wir reden davon, dass ein Trainerschein ein halbes Jahr über 120 Lerneinheiten an Wochenenden mit Prüfung fundiert erarbeitet wird.“
„Parallel wird vermutlich unter der Woche dennoch selbst trainiert und Training gegeben.“
„Das ganz normale Leben wie arbeiten oder Studium wird es vermutlich auch noch geben,“ formulierte ich laut denkend.
„Wir sorgen für ein gutes Klima, damit die Menschen gerne zu uns kommen und gerne bei uns verweilen.“
„Das ist neben der unternehmerischen Planung unser höchstes Ziel.“
„Wenn ich mir die Bilderbuchkarriere der Familie Dutinè anschaue, haben Sie alles richtig gemacht.“

„Morgen gehen wir in den Stadtpark.“
„Gemeinsam mit der Stadt Dietzenbach starten wir das spannende Projekt „Dietzenbach in Bewegung.“
„Was passiert dort,“ wollte ich wissen.
„Die Stadt wird eine Eröffnungsrede halten.“
„Verschiedene Dietzenbacher Firmen sind eingeladen.“
„In einer Vorführung stellen wir Calisthenics im Park vor.“
„Zwei ausgebildete Profis zeigen, wie mit diesen Geräten nur mit dem eigenen Körpergewicht im Park trainiert werden kann.“
„Danach werden Workshops angeboten, damit die Besucher sich und die neue Bewegung im Park  ausprobieren können.“
„In anderen Ländern ist es normal in der Öffentlichkeit und an der frischen Luft zu trainieren.“
„Wir erweitern unseren schönen Stadtpark um diese Möglichkeit.“

„Ich Plumpaquatsch soll mich mit Klimmzügen an einer Stange abquälen und auf die Knochen blamieren?“ „Ich mache ja schon viel, aber das nicht.“

Meine Gastgeber rutschen vor Lachen von der Sitzfläche.

„Plumpaquatsch ist witzig.“
„Ich verspreche Ihnen, Sie werden sich nicht blamieren.“
„Im Gegenteil.“
„Das ist unsere Wertschätzung.“
„Wir erwarten keine Sportler, sondern Bewegungswillige.“
„Allen bewegungswilligen Menschen bieten wir die individuelle Entwicklung.“
„Vom Supersportler bis zum Plumpaquatsch konnten wir bislang alle glücklich machen und Bewegungen schaffen.“
„Diese Klaviatur spielen wir sehr professionell.

„Das schaue ich mir an.“
„Wann geht es los?“

Morgen, 9. August um 18:30 Uhr im Stadtpark.“

„Ich bin dabei und werde weiter berichten!“

 

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Die letzte Spargelwoche hat begonnen

Traditionell bin ich seit April zu Gast bei Ute und Karl-Heinz Kunz.
Für mich ist die Tradition bei Kunzes zu sein, das Ende der langen Winterzeit.
Zu Beginn der Spargelzeit zeigt sich Frühling noch von der kühlen Seite. Man trägt noch warme Sweaters und hält die Nase in jeden wärmenden Sonnenstrahl.
Zum Ende dieser Zeit beginnt der Sommer.
Ich empfinde meinen Traditionsbesuch bei Kunzes als Auftakt zur schönen Zeit des Lebens und freue mich jetzt schon auf das nächste Jahr.
Jetzt hat die letzte Woche meines Urlaubs bei dieser wunderbaren Familie begonnen.
Mit Tränchen in den Augen blicke ich zurück.
 
Nicht nur mein Urlaub endet, sondern auch die gesamte Spargelzeit im Hofladen.
Dieses Jahr durfte ich länger bleiben.
Sozusagen boten mir die beiden Asyl, damit ich das Projekt der blauen Mitfahrerbank auf die Beine stellen konnte.

Ohne meine Kunzes hätte ich das nicht zusätzlich leisten können.
Dafür danke ich euch ganz herzlich.
Ich weiß, dass ich euch einiges zugemutet habe.
Im nächsten Jahr komme ich wieder und lasse mir etwas Schönes für euch einfallen.

Immer wieder verließ ich die Idylle des Hofladens um mich mit den fleißigen Helfern zu diesem Projekt zu treffen.
 
Ich werde sehr wehmütig und gleichermaßen entsteht in mir eine Gier.
Ein Jahr muss ich wieder darauf warten um frischen Spargel essen zu können.
Dieses Jahr empfand ich den Spargel noch besser.
Der Spargel war knackig, saftig und schmeckte herrlich.
 
Ich lege einfach eine Spargelwoche mit den gesammelten Rezepten ein und fange mit dem gebratenen Spargel mit groben Meersalz im Backofen an.
Ich mache jetzt einen Spargelbrunch…..
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Heute, 18:00 Uhr Premiere „Die Reise durch den Wahnsinn“ – freut euch!

Heute ist es soweit.
Die Premiere „Reise durch den Wahnsinn“ beginnt in knapp 7 Stunden.
Wie mag es den Künstlern gehen?
Soeben schrieb Reiner noch Anweisungen in die „Wahnsinns-Gruppe“.
Er scheint schon aktiv zu sein.
Hatte er nicht gestern einen Auftritt als Gailtalerin?

Meine Gefühle fahren Achterbahn.
Ich bin sehr aufgeregt.
Die letzten Monate und besonders die letzten Wochen im Countdown haben mich einen Blick hinter die Kulissen eines Theaters, unseren Theaters schöne Aussichten werfen lassen.

Wir haben ein eigenes Theater in Dietzenbach, welches vielseitige Unterhaltung bietet.
Ich bin mir nunmehr bewusst, was es bedeutet. Read More

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….und jetzt hauchen wir Leben in ein Bühnenstück – die einzelnen Rollen 2

Fotografien made by Sascha Dreger

Das Set „Auftritt“ hat eine unglaubliche Entwicklung erlebt.
Zuerst stand der Patient mit dem Gesicht zur Wand und brabbelte seinen Text dort hin. Die Therapeutin währenddessen tut so, als würde sie sich auf das Gebabbel einlassen.
Gaby zeigt mal wieder in ihrem Minenspiel, wie viel man wortlos aus einer Rolle herausholen kann.
Reiner gibt weitere Regieanweisung.
Ich bin immer wieder überrascht, wie konzentriert dieser Mann scheinbar alles Wissen wie nebenbei aus dem Hut zaubert. Ich sehe immer noch keine Notizen auf seinem Skript.

„Reinhard, spreche doch bitte einmal leiser, fast flüsternd hinter dem Paravent und schaue nur ein wenig dabei hervor.
Das fühlte sich immer noch nicht richtig an.
Der Paravent wurde umgebaut und wurde zum Schrank.
„Stell dich bitte einmal in den Schrank und flüstere geheimnisvoller.“
Das wirkte schon ganz anders

.
„Gaby, gehe zu Reinhard in den Schrank und berühre ihn.“ „Die Situation ist eng und fast intim.“
Glaubt mir, es wurde noch mehr an diesem Set gefeilt. Die Worte bekamen durch diese Veränderungen eine ganz neue Dynamik und unglaublichen Witz.

Die Kombination dieser beider Schauspielerinnen ist wirklich gelungen.
Sie ergänzen sich perfekt und bedienen sich wechselseitig.
Die beiden mögen sich, was sicherlich zum Vertrauen im Spiel beiträgt.
Mir ist aufgefallen, dass sich beide Schauspielerinnen auch in deren Spiel bewundern.
Vielleicht gerade weil sie so unterschiedlich sind und sich ergänzen.

Dieses Set ist irre und brillant auf den Punkt gemimt.
Hier hat Reiner wieder einmal eine perfekte Ergänzung im Spiel erschaffen, was nur schwer nachzuahmen ist

Es sind so viele kleine Stellschrauben, die während der Entwicklung eines Stücks hier fein justiert und dort ordentlich geschraubt werden.


Ein wenig zu viel an Modulation kann den ganzen Witz nehmen.

Leise mit viel „Nonverbalem“ ist oftmals die Würze der jeweiligen Situation.


Das Wegsprechen, will heißen beiläufiges Erwähnen einer Aussage waren oftmals genau die wesentlichen Merkmale die selbst uns, die wir das Stück und die Sets schon x-Mal gehört haben schallend lachen ließen oder wie hier sind Worte überflüssig. Die Kraft der Aussage kommt durch das vermittelte Gefühl und das muss man erst einmal können. Es soll Menschen geben, die können das noch nicht einmal mit Worte. Hier in dem Stück „Liebe“ wird ein Gefühl vermittelt, das unter die Haut geht.

Es sind die Feinheiten und das Gefühl für Menschen und Worte, die ein Stück leben lässt.
Das Gefühl für Menschen beginnt beim Autor, springt als Funke durch den Regisseur auf die Schauspieler über und leben durch jede Persönlichkeit auf der Bühne.

Mir war in meinem Konsumverhalten bislang nicht bewusst, mit wie viel Herzblut diese Zunft bedarf.
Ich setze noch einen drauf.
Ich war mir nicht bewusst, was es bedarf so ein Stück auf die Beine zu stellen.

Niemand von uns ist sich darüber im Klaren, dass jeder dieser Menschen einem Tagwerk nachgeht, Familie hat und sich DANACH  meist zwischen 3-4 Stunden im Theater treffen, um dort konzentriert noch einmal alles zu geben.
Damit ist es nicht getan. Der Text muss noch gelernt werden und das ist enorm.


„Seid ihr nicht zum umfallen müde“, fragte ich sie gestern bei der Hauptprobe.
Es war deutlich nach 23:00 Uhr. Alle waren noch konzentriert dabei, wogegen ich vor Müdigkeit fast vom Stuhl rutschte.
„Was ihr euch antut,“ sagte ich laut denkend.
„Ich bin schon aufgeregt und werde nicht auf der Bühne stehen und muss den Text noch in- und auswendig können.“
„Wenn man es unter dem Aspekt sieht, magst du recht haben, jedoch ist es die Liebe zum Schauspiel die allen Aufwand fast vergessen lässt.“ „Natürlich sind wir müde und selbstverständlich stellen wir uns vor dem Auftritt meist ähnliche fragen.“
„Es ist schon ein wenig vergleichbar mit der Geburt eines Kindes.“
„Trotz allem Wissen um die Schmerzen einer Geburt und all dem was folgt, bekommen wir wieder Kinder!“
„Wenn wir auf die Bühne gehen und anfangen zu spielen, wenn die Zuschauer an den richtigen Stellen lachen, mitfiebern und zum Takt applaudieren, wenn der Schlussapplaus erfolgt und wir in die strahlenden Gesichter im Publikum schauen, ist es…. wie nach der erfolgten Geburt.“ „Die Schmerzen sind vergessen und man ist einfach nur zutiefst glücklich.“

Ich bin sehr berührt…

Morgen werde ich euch final vor der Premiere die Eindrücke schreiben….

 

 

 

 

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….und jetzt hauchen wir Leben in ein Bühnenstück – die einzelnen Rollen 1

Fotografien made by Sascha Dreger

Wir haben in den vorherigen Berichten gelernt, wie ein Stück aus dem Kopf des Autors über die Feder zu Papier gebracht wurde.
Heute zeige ich euch die spannenden Details in der Entwicklung eines Theaterstücks.

Als ich erstmals das Drehbuch las, konnte ich mir trotz blühender Fantasie nicht vorstellen, wie das auf der Bühne umgesetzt werden soll. Die Sätze stehen aneinandergereiht mit den Hinweisen wer was sagt, aber wie etwas gesagt wird und wie es auf der Bühne gespielt wird steht dort nicht.

Wie im richtigen Leben kommt hier die Würze ins Spiel. Na klar ist alles an einem Kind vorhanden, wenn es geboren wird. Es ist lebensfähig, jedoch die Facetten entstehen erst durch Erziehung, Erfahrung und durch das schnöde Leben selbst.

Es wäre zu profan es auf dieser simplen Formel zu belassen. Außerdem würde ich euch ein ganz spannendes Kapitel vorenthalten, denn jetzt beginnt eine Entwicklung die sich in keiner Formel definieren lässt.

Natürlich gibt es auch in dem Berufsstand des Regisseurs als auch bei den Schauspielern Techniken derer sich professionell bedient wird. Es ist aber sehr viel mehr und hier beginnt die Kunst die entsteht und schwer zu erklären ist. Ich versuche es…. Read More

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….und weiter geht die rasende Erfolgsfahrt mit der Auswahl der Schauspieler

Fotografien made by Sascha Dreger

Mitte 2016 hatte der sympathische, in Paris lebende Autor, mit englischem Humor, zur Feder gegriffen, um das Stück „die Reise durch den Wahnsinn“ auf Papier zu bringen.
Vier Monate schrieb er sich die Finger wund. Stephan redigierte was das Zeug hielt und schickte sein Stück, sein Baby, direkt nach der Fertigstellung per Mail an Reiner Wagner.
„Ich habe ein neues Stück gerade fertiggeschrieben, schaue es dir an,“ waren die einzigen begleitenden Worte von Stephan Eckel an Reiner Wagner vom Theater Schöne Aussichten.

Reiner schaute sich das Stück mit Entzücken an.
Seit vier Jahren arbeitet Stephan Eckel mit Reiner Wagner zusammen.
Per Zufall sind sie sich vorgestellt worden.
Seither ist es fast schon ein Automatismus in dem Geburtsvorgang eines Stückes, dass es nach der Fertigstellung direkt an Reiner geschickt wird.

Es gibt keine Zufälle.
Die zwei haben sich gesucht und gefunden.
Reiner las das Stück und entwickelte im Kopf wie Stephan sein Stück, für welche Schauspieler die jeweiligen Rollen geeignet wären und umgekehrt.

Am 25. Januar 2017, also knapp 3 Monate nach der Geburt des Stücks, trafen sich erstmals die handverlesenen Schauspieler zum ersten Treffen, zur ersten Leseprobe.

Es herrschte eine aufgeregte Stimmung.
Alle hatten das Drehbuch gelesen.


Ich sah auf den jeweiligen Skript Notizen und Anmerkungen.
Bis zu diesem Zeitpunkt hatten alle das „Stück“ gelesen, jedoch wusste von den anwesenden Schauspielern noch niemand, wer welche Rolle spielen sollte.

Das fand ich jetzt sehr spannend.
Als ich das Stück gelesen hatte, habe ich mich immer wieder selbst gefragt, wie ich diese oder jene Szene „spielen“ würde, obwohl ich keine Schauspielerin bin.
Wie muss es den Schauspielern gehen.
Haben sie Hoffnung auf eine bestimmte Rolle, oder gibt es neben Präferenzen gar auch Ablehnung eine bestimmte Rolle hoffentlich nicht zu spielen.
Reiner begrüßte alle mit seiner altbekannt charmanten Art und holte sie ab.
Ich lugte auf sein Skript, weil ich schauen wollte, welche Notizen er gemacht hat.
Nicht ein Strich war zu sehen.
Das wunderte mich.

Souverän begann er die erste Leseprobe.
„Gaby und Reinhard lest doch mal das Set ‚Auftritt‘,“ gab Reiner die erste Anweisung.

Der erste Durchgang des Lesens war für mich nicht nur gelesen, sondern hatte aufgrund der Regieanweisungen von Reiner schon sehr viel ‚Schau’Spiel. Ich hatte das Gefühl schon in einer Probe zu sein und nicht nur in dem harmlosen Lesen eines neuen Stücks.

Kannst du das weg sprechen?
Wegsprechen, was bedeutet das und wofür soll das denn gut sein.
Diese kleinen, aber feinen Regieanweisungen geben einem banalen Satz eine ganz neue Dynamik, Witz oder Tiefe.
Ich beginne ganz zaghaft zu begreifen was Schauspiel bedeutet.

Darauf gehe ich beim nächsten Beitrag detaillierter ein.
Bis zur Premiere am kommenden Sonntag werde ich euch unser Schauspiel vor Ort nahebringen.

Ich kann euch jetzt schon versprechen, Schauspiel ist ein sehr aufregender und spannender Beruf.

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….und weiter geht die rasende Erfolgsfahrt mit dem Autor Stephan Eckel

Wie entsteht ein Stück?
Das wollte ich genauer wissen.
Ich selbst kann nur über Themen schreiben, die ich erlebt oder gesehen habe.
Mir fehlt es an Talent ein Theaterstück auszudenken, wie Stephan es kann.
Ich wüsste nicht, wie ich beginnen müsste.

Das ist die erste Frage, die ich an Stephan richtete: „Wie kommst du zu einer Idee, einem Konzept für ein Stück?“ „Hast du aufgrund der Beobachtungen der ganz „normalen“ Wahnsinnigen Zuckungen in den Handgelenken bekommen und den Drang unbedingt darüber schreiben zu müssen,“ wollte ich wissen

Stephan lachte, „natürlich ist die eine oder andere Situationskomik durch Beobachtung entstanden, jedoch geistern lange bevor die Geschichte entsteht die Personen in meinem Kopf herum.

„Die Personen ‚geistern‘ in deinem Kopf herum, also die Rollen der jeweiligen Pfleger und Patienten,“ fragte ich ungläubig nach.

„Ja,“ antwortet Stephan schlicht. Erst sind es die Menschen, die in meinem Kopf entstehen.“ „Danach nehme ich mehr und mehr bewusst Situationen und Entwicklungen wahr.“

„Jeder therapiert jeden im Gespräch, war eines meiner ersten deutlichen Wahrnehmungen, als ich mich gedanklich mit dieser Thematik beschäftigt hatte.

„Früher wurde man sozial ausgegrenzt, wenn man sich in therapeutischer Behandlung begab.“ „Heute ist es das Gegenteil. Es gehört zum guten Ton in Therapie zu gehen.“

„“Beanworte doch einmal die Frage wie geht es dir mit:“Toll, sehr gut.“ „Du wirst sehen, dass die Menschheit positiver resoniert, wenn du antwortest. „Schlecht, sehr schlecht“. „Da gehen sofort alle Lampen voller Freude an und die therapeutischen RatSchläge können verteilt werden.“

„Es wird das Haar in der Suppe gesucht, anstatt die Suppe zu genießen. „

„Meist wird mit einer Gruppe von Menschen mit wenig Sachverstand, also therapeutischem fundiertem Wissen und Können wechselseitig therapiert und die entsprechenden Probleme hoch und runter je nach Bedarf groß oder klein geredet.“

„Das habe ich in dem Stück die Reise in den Wahnsinn übernommen.“

„Es wird heutzutage nicht danach gesucht das Problem zu lösen, sondern das Problem zu zelebrieren.“

„Na du rennst mit dieser These bei mir ganze Scheunentore ein,“ erwiderte ich.

„Zelebrieren der Probleme ist ein grundlegender roter Faden in dem Stück und lässt es skuril und lustig werden, ohne albern oder anklagend zu sein.“

„Ich nähere mich dem Stück teilweise von der Farce zur überzogenen Steigerung bis hin zur sehr nahen Betrachtung im Spiegel der Gesellschaft.“

Selbstverständlich recherchiere ich viel zu der jeweiligen Thematik. Ich habe Bücher über einiges gelesen, was ich zu diesen Themen bekommen konnte. Interessante Themen habe ich aus subjektiver Sicht inhaltlich verwendet.

Ich bin mir immer bewusst, dass ich Komödien schreibe.
Ich möchte nicht, dass Menschen sich schlecht fühlen, sondern auch humorvoll niemanden die Maske vom Gesicht reißen werde oder gar als Mahnmal mit hocherhobenen Finger drohe, dass sich etwas ändert.

Irgendwann spüre ich die Geschichte.

„Ich setze mich hin und lasse alles raus und schreibe, oder besser gesagt die Figuren sprechen zu mir und ich schreibe es einfach nur auf wie eine Sekretärin beim Diktat,“ führt Stephan Eckel augenzwinkernd weiter aus.

In unserem Stück die Reise in den Wahnsinn führe ich durch die jeweiligen Psychosen von freien und enthemmten Menschen auf der Bühne eskalieren zu lassen und dadurch dem Zuschauer die maximale Unterhaltung biete.

Bevor das Stück tatsächlich an ein Theater geht wie hier beim Reiner Wagner, habe ich es 1000 Mal redigiert und jedes Mal wieder etwas verändert. Irgendwann ist es das, was ich will.

Es ist eine Kunst nicht über diesen Zenit hinaus zu gehen.
Es würde dann nur verschlechtern anstatt zu verbessern.
Dann muss man sich zwingen aufzuhören, auch wenn es schwerfällt.
Ab diesem Zeitpunkt gibt man es ab und schickt es in die Welt wie ein Kind, dass das Licht der Welt erblickt.

Ich habe das Stück per Mail an Reiner geschickt.

Das ist auch eine Besonderheit wie mir gerade in unserem Gespräch auffällt. Meine Stücke schicke ich meist zuerst an Reiner. Bislang waren alle Stücke, die ich ihm gab ein Erfolg.

„Es waren schon einige Stücke die hier an diesem Theater aus aus deiner Feder stammten.“ „Mir fallen spontan Feste feiern wie sie fallen, alles über Liebe, ein kleiner Scherz, der perfekte Weihnachtsmann, ein Hund, ein Wort oder der Anruf spontan ein,“ zählte ich auf. Während ich die Stücke aufzählte wurde mir bewusst, dass in jeden der Stücke Stephans Handschrift deutlich zu erkennen war. Humorvoll, teilweise mit Tiefgang die er aber immer wieder elegant in einen angenehmen Abschluss führte.

„Es ist schon ein wenig wie bei einem Kind nur mit dem Unterschied, dass der Autor das Kind nach der Geburt sofort zur Adoption freigibt,“ holt mich Stephan aus meinen Überlegungen ab und grinst mich an.
„Wie eine schlechte Mutter, denn welche Mutter gibt ihr neugeborenes Baby direkt nach der Geburt ab.“

„Jetzt beginnt ein auch für mich immer wieder spannender Prozess.“ „Das Leben wird diesem frisch geborenen Kind vom Regisseur und den Schauspielern eingehaucht.“

„Wenn ich dann das Stück sehe, sehe ich mein Kind als herangewachsene und gestandene Person.“
„Jede Premiere ist für mich super spannend, da ich bis dahin nicht weiß, welche Fahrt meine geschriebenen Worte aufgenommen haben.“
„Ich kenne wohl die Geschichte, jedoch weiß ich nicht, was daraus entwickelt wurde.“

Ich erhielt von Stephan das Drehbuch „zur Reise durch den Wahnsinn“ und begann zu lesen.
Mehrfach, denn es ist ganz etwas anderes ein Drehbuch zu lesen, als ein Buch.
Es gibt wohl eine Handlung, jedoch sind es im Drehbuch Aussagen mit Regie-Hinweisen.

Darüber berichte ich das nächste Mal….

 

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Und weiter geht die rasende Erfolgsfahrt in unserem Theater

Ist es Zufall, dass sich Reiner Wagner, Eigentümer des Theaters Schöne Aussichten, gerade dieses Stück im Anschluss an die Mörderpremiere des Watzmanns geplant hat?
Ganz sicher nicht.
Wenn es ein Stück nach dem enormen Erfolg des ersten Musicals in unserem Theater schaffen kann, dann das Stück von Stephan Eckel „Reise durch den Wahnsinn“.
Seit gestern proben die Schauspieler jeden Tag. Begonnen haben sie am 25. Januar 2016.
Der Countdown zur Premiere am 7. Mai hat begonnen.
Auch ich habe Lampenfieber, obwohl ich nicht auf der Bühne stehe.

Ich werde euch wie bei der Sendung mit der Maus mit diesem Stück Theater in seiner Gänze von einer anderen Seite nahe bringen. Ich verspreche euch, dass es sehr spannend wird. Ich bin fasziniert.
Ganz sicher werdet ihr danach Theater mit ganz anderen Augen sehen und definitiv anders konsumieren.

Bis zur Premiere am 7.5. werde ich euch die verschiedenen Etappen von der Zeugung bis zur Taufe sozusagen bieten.

Ich nehme euch mit auf die Reise durch den ganz normalen Wahnsinn…

Morgen bekommt ihr mehr…

 

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Surf n‘ Turf an Spargelsalat bei unseren Kunzes

„leicht verspätet komme ich der jährlichen Tradition nach den Sparschelanstich bei Ute und Karl-Heinz Kunz unserem Spargelhof in Dietzenbach beizuwohnen.

Heute am 15. April 2017, eine gute Woche verspätet ist es endlich soweit. Ich war kurzfristig entführt und durch meine Freunde der Polizei Dietzenbach wieder gerettet worden.

Der Hofladen ist proppenvoll. Großer Tipp am Rande, parkt unten auf dem Parkplatz und lauft das kleine Stück zum Hof. Es sind keine 50 Meter. Der Weg dorthin ist einspurig und ihr könnt es euch einfach nicht vorstellen, was hier los ist. Sommerschlussverkauf auf der Zeil ist nix im Vergleich zu hier.

Karl-Heinz Kunz trägt mich traditionell auf Händen auf meinen Platz. Read More

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Hundeverrückt

Die Hundeliebhaber unter euch werden sehr genau wissen, was ich meine.
Winterzeit mit Hunden ist – ich formuliere es einmal freundlich – anstrengend.
Im Sommer kann man von Außenaktivitäten nicht genug bekommen, so das Frauchen/Herrchen und Hund gleichermaßen entspannt durch Auslastung sind.

Kurz vor Weihnachten war es soweit. Ich suchte wie ein Trüffelschwein nach Lösungen. Meine kleine Jack-Russell-Hündin war definitiv das Gegenteil von ausgelastet, und führte mich hart an meine Grenzen.

Es gibt keine Zufälle, erzählte mir eine gute Freundin von dem Auslastungstraining in Dreieich, also um die Eck. „Das kannst du ganz einfach im Internet finden,“ wurde mir erzählt. „Gebe einfach ‚Hundeverrückt‚ ein,“ was ich in meiner Verzweiflung sofort tat.

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